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Lagerbier – Traditionsreiches Bier mit vollem Geschmack
Deutschland gilt als Land der Biertrinker und ist mit rund 2.000 Brauereien sowie 5.000 verschiedenen Bieren Spitzenreiter in der Braukunst. Pils und Weizenbier erfreuen sich großer Popularität, es gibt jedoch weitere Biersorten, die Aufmerksamkeit verdienen, zum Beispiel das Lagerbier. Es ist vor allem in südlichen Gefilden beliebt und hat dort eine lange Tradition, die noch heute von ansässigen Brauereien gepflegt wird. Es gibt helles und dunkles Lagerbier. Gelegentlich trifft man auch auf die Bezeichnung „Helles“, „Dunkles“ oder „Bayrisch Hell“. Charakteristisch für Lagerbier ist, dass es einen Stammwürzegehalt von elf bis zwölf Prozent hat. Fällt der Gehalt höher aus, spricht man von einem „Export“. Die Brauart ist die gleiche.
Grundsätzlich hat Lagerbier einen süßlichen Geschmack und ist wenig gehopft. Helles Lager Bier schmeckt etwas leichter, bei der dunklen Variante dominiert ein kräftigerer Malzgeschmack, der dem Getränk eine zusätzliche Süße verleiht.
Lagerbier hat seinen Namen daher, dass es traditionell über mehrere Monate gelagert wurde, bevor es zum Ausschank bereitstand. Heutzutage ist die Lagerungszeit auf wenige Wochen reduziert. Übrigens ist Lager als Bier im englischsprachigen Raum ebenfalls sehr beliebt. Die Bezeichnung wird dort für alle Biersorten verwendet, die untergärig gebraut sind.
So wird Lagerbier hergestellt
In Deutschland werden Biere nach dem Deutschen Reinheitsgebot von 1516 gebraut, der Herstellung dienen also ausschließlich Hopfen, Wasser und gemalzte Gerste. Es gibt jedoch Unterschiede in der Dosierung der drei Zutaten und hinsichtlich des Brauprozesses. Die Produktion der hellen und dunklen Lagerbiersorten setzt sich aus folgenden Teilschritten zusammen:
- Wie für jedes Bier wird zunächst die Gerste gemalzt und die sogenannte Stammwürze aus dem Malz gewonnen. Lager ist ein Vollbier und muss daher einen Stammwürzegehalt von mindestens elf Prozent aufweisen. Es darf als echtes Lagerbier zwölf Prozent nicht überschreiten.
- Die dunkle Farbe des Lagerbiers entsteht dadurch, dass das Malz bei hoher Temperatur aufbereitet wird. Bei diesem Vorgang handelt es sich um das sogenannte „Darren“.
- Anschließend wird die Bierwürze mit Hopfen gekocht. Hopfen ist für die bittere Note im Bier verantwortlich – ein Effekt, der bei Lagerbier, egal ob hell oder dunkel, nicht erwünscht ist. Deswegen wird Lager wenig gehopft.
- Es folgt der Gärungsvorgang. Da es sich bei Lager um ein untergäriges Bier handelt, läuft der Gärprozess bei niedrigen Temperaturen zwischen vier und neun Grad Celsius ab und dauert etwa acht Tage.
Ergebnis des Brauprozesses ist ein mildes Bier, das zwischen 4,5 und 5,6 Volumenprozent Alkohol enthält. Untergäriges Lagerbier ist etwas haltbarer als obergärige Biersorten, denn die niedrige Temperatur während des Brauprozesses schränkt die Vermehrung von Keimen ein. Nach dem Kauf kannst du Lagerbier für einige Wochen im Kühlschrank lagern.
Köstliche Lagerbier-Spezialitäten
Als traditionsreiches Bier ist das Lagerbier seit Jahrhunderten in Deutschland bekannt. Eine beliebtesten Lagerbier-Sorten ist das sogenannte Märzen, das vor allem in Bayern zu Festen ausgeschenkt wird. Daneben gibt es viele weitere Lagersorten, die langjährige Tradition haben.
Lagerbier wird wegen seiner längeren Lagerung hin und wieder mit Kellerbier verwechselt. Das naturtrübe Kellerbier, das auch als Zwickelbier bekannt ist, kommt jedoch „direkt aus dem Keller“ ungefiltert auf den Tisch. Die Bezeichnung hat nichts mit der Lagerungszeit nach dem Gärprozess zu tun.