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Worcestersoße – pikante Würzsoße mit englischen Wurzeln
Worcestersoße ist ein Klassiker unter den Würzsoßen, aus der englischen Küche kaum wegzudenken und auch hierzulande beliebt. Ob Pasteten, Fisch, Fleisch, Gemüse oder Dips – die dunkelbraune, sehr flüssige Soße eignet sich zum Würzen vieler Speisen und Gerichte. Sie punktet mit einem einzigartigen, starken und würzigen Aroma und rundet den Geschmack der Zutaten auf unnachahmliche Weise ab. Wer glaubt, Worcestersoße hätte in der Hausmannskost keinen Platz, irrt. Ein Spritzer davon bringt die geschmacklichen Nuancen in Hühnerfrikassee, Putengeschnetzeltem und Ragoût fin erst so richtig zur Geltung.
Worcestersoße ist die gekürzte und umgangssprachliche Bezeichnung für „Worcestershiresoße“. Der Name leitet sich vom Ort Worcester in der Grafschaft Worcestershire ab, wo die Würzsoße vom Unternehmen Lea & Perrins, das mittlerweile zur US-amerikanischen Kraft Heinz Company gehört, seit dem Jahr 1837 hergestellt wird. Worcestersoße galt lange als eine zufällige Erfindung der Chemiker John Lea und William Perrins, die vom Ex-Gouverneur von Bengalen, Lord Marcus Sandys, den Auftrag erhielten, ein von ihm mitgebrachtes indisches Rezept für eine Würzsoße zuzubereiten. Diesen Gouverneur hat es jedoch nie gegeben. Vielmehr handelt es um eine zu PR-Zwecken erfundene Geschichte, wie im Jahr 2001 öffentlich zugegeben wurde.
Die originale, englische Worcestersoße reift mehrere Jahre in Fässern und setzt sich aus den folgenden Zutaten zusammen:
- Essig
- Melasse
- Zucker
- Salz
- Sardellen
- Tamarinden-Extrakt
- Zwiebeln
- Knoblauch
- Gewürzen und natürlichen Aromen
Die daraus entstehende Soße ist hoch konzentriert und dünnflüssig, weshalb sie vorsichtig dosiert werden sollte. Worcestershiresoße ist kein geschützter Markenname und wird weltweit von vielen Herstellern produziert. Nicht jeder hält sich an das originale Worcestersauce Rezept. Mitunter können beispielsweise Sojasoße, Senf, Chili und andere Gewürze sowie Konservierungs- und Verdickungsmittel und synthetische Aromen Verwendung finden. Worcestersoße war ebenfalls in der ehemaligen DDR bekannt und sogar in zwei Varianten erhältlich, die sich hinsichtlich der Zutaten und des Geschmacks voneinander unterschieden. Neben der pikanten „Worcestersauce“, die unter anderem Curry, Chili, Tamarindenmus und Tomatenkonzentrat enthielt, gab es die „Dresdner Worcestershiresauce“, die durch die Zugabe von süßen Zutaten wie Apfelgelee und Dessertwein deutlich milder schmeckte. Die Worcestersauce Dresdner Art wird noch heute produziert.
Da der Begriff „Worcestersauce“ häufig für Irritationen bezüglich der Aussprache sorgt, hier ein kleiner Tipp: Das englische worcester wird ähnlich dem deutschen „wusste“ ausgesprochen.
Worcestersoße in der Küche
Worcestersoße punktet mit zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten. Sie dient zum Abrunden von Soßen, der Zubereitung von Dips oder Marinaden und kann sogar Cocktails und Longdrinks verfeinern. Ein bekanntes Beispiel ist die Bloody Mary, die aus Vodka, Tomaten- und Zitronensaft, Tabasco, Worcestersoße, Pfeffer und Salz besteht.
In der Rezeptwelt von REWE findest du weitere tolle Anregungen dafür, welche Gerichte mit Worcestershire Sauce verfeinert und abgerundet werden können, zum Beispiel:
- Grillspieße mit Rindfleisch und Paprika
- Pilzpfanne mit frischen Kräutern
- Beef Jerky (Amerikanisches Dörrfleisch)
Aufgrund des einzigartigen Geschmacks ist es gar nicht so einfach, für Worcestersauce einen Ersatz zu finden. Wer Sojasoße oder Maggi-Würze im Haus hat, kann einmal versuchen, sie als Ersatz für Worcestersauce zu verwenden, muss jedoch damit rechnen, am Ende nicht den gleichen Geschmack zu erhalten. Wichtig ist auch, dass der Ersatz auf das Gericht abgestimmt ist, denn Sojasoße beispielsweise eignet sich oft eher für asiatische statt klassisch deutsche Speisen. Wenn du für Worcestersauce keine Alternative findest, kannst du dir möglicherweise behelfen, indem du Zutaten zum Würzen verwendest, die typischerweise in der Soße zu finden sind, beispielsweise Essig, Sardellen, Zwiebeln und Knoblauch.